MacPaw Setapp Mobile App Store im Test (2024)

Mit MacPaws Setapp Mobile startet der von macOS bekannte App-Store im Abo nun auch auf iOS – vorerst allerdings nur in einer geschlossenen Beta und mit geringem App-Aufgebot. ComputerBase konnte bereits einen Blick in das Angebot und damit in einen der ersten alternativen App-Marktplätze für iOS werfen.

Inhaltsverzeichnis

  1. MacPaws Setapp Mobile ist ein App-Marktplatz im Abo
  2. EU öffnet Türen, Setapp geht hindurch
  3. Ein App-Store im Abo
  4. App-Angebot noch gering
    1. Auswahl lässt sich erweitern
  5. Kosten des Setapp-Abos
  6. Einrichtung und erste Erfahrungen
    1. Apple gestaltet Installation aufwendig
    2. Schlichtheit zum Start
    3. Apps wie aus dem originalen Store
    4. Fazit
  7. Setapp Mobile bald auch für iPadOS
  8. Weitere alternative App-Marktplätze für iOS

EU öffnet Türen, Setapp geht hindurch

Die alternativen App-Marktplätze sind aufgrund von Vorgaben der Europäischen Union mit dem Gesetz über digitale Märkte (DMA) mit dem Update auf iOS 17.4 für das iPhone eingeführt worden. Die EU möchte den Wettbewerb stärken und hat Apple per Gesetz verpflichtet, die Türen für Drittanbieter weit zu öffnen. Apples Umsetzung steht in der Kritik, doch einige Anbieter starten bereits ihr Angebot. Der ukrainische Entwickler MacPaw hat seines bereits Anfang März angekündigt.

Ein App-Store im Abo

Das Konzept von Setapp ist bereits von Angeboten wie Microsofts Game Pass bekannt: Für einen monatlichen Betrag erhalten Kunden Zugriff auf eine Sammlung von Apps, die auf Endgeräten installiert werden können. Solange das Abonnement besteht, besteht auch der Zugriff. Was auf dem PC bereits durch Ubisoft, Microsoft und auch EA pioniert wurde, wanderte mit Setapp schon früher auf iPhones, bekommt nun aber einen eigenen App-Store.

App-Angebot noch gering

Anstelle von Spielen stehen bei Setapp Mobile jedoch Produktivitätsanwendungen im Vordergrund. Wie schon im eigenen App-Store für den Mac bietet Entwickler MacPaw diverse Kategorien an: Von einem Haushaltsbuch mit KI, VPN mit Streaming-Servern bis hin zu einem Video-Downloader gibt es gegenwärtig rund 13 Apps über den neuen alternativen App-Marktplatz zum Start der geschlossenen Beta. Einige der Apps gibt es bereits im App Store, kosten dort allerdings eine monatliche Gebühr. Setapp bündelt also auch Abos in dem eigenen Abonnement.

Aktuelles App-Angebot zum Start am 14. Mai
  • ClearVPN – Mobiler VPN
  • CleanMyPhone – Speicherbereinigung am iPhone
  • Downie – Video-Downloader
  • Itemlist – Festhalten, wo Gegenstände liegen
  • SideNotes – Notiz-App mit Cross-Plattform-Support
  • Focused Work – Timer mit Nutzungsblocker und Widgets sowie Live-Activitys
  • mindr – Erinnerungen in Widgets anstelle einer Liste
  • MonAI – Haushaltsbuchführung mit KI-Unterstützung
  • Taskheat – To-do-Listen in Flussdiagramme umwandeln
  • Subjects – Schulplaner mit Stundenplaner
  • Optika – Manuelle Kamera mit Fokus, ISO und weiteren Einstellmöglichkeiten
  • Basic Beauty – Beauty-Routine erstellen, mit Erinnerungen
  • NeatNook – To-do-Liste für Haushaltsaufgaben

Auswahl lässt sich erweitern

Die App-Auswahl über den Store soll bis zum Start der offenen Beta im Sommer noch erweitert werden und auf 30 anwachsen. Zudem haben Abonnenten des Marktplatzes momentan zusätzlich Zugriff auf die bestehenden iOS-Apps, für die Nutzer allerdings den originalen App-Store von Apple aufsuchen müssen.

Insgesamt 51 Apps (darunter auch einige, die bereits in Setapp Mobile zum Abruf bereitstehen) sind über diesen Weg im Abo enthalten. Über macOS stellt MacPaw bereits mehr als 240 Apps bereit, einige Schwester-Apps sind auch im iOS-Abo enthalten.

Kosten des Setapp-Abos

Die Preisstruktur der Abos ist damit ein wenig unübersichtlich. Auf Anfrage konnte MacPaw uns keinen Preis für den Zugriff auf den Abo-App-Store nennen. Auf einer Website und in der Kontoverwaltung ist jedoch von rund 11,29 Euro im Monat die Rede. Diese Zahl könnte aber lediglich ein Platzhalter sein, denn erst in den nächsten Wochen soll ein Preis feststehen, gab man gegenüber ComputerBase an.

Für 11,29 Euro erhält man zurzeit den Zugang zu Setapp Mobile und dem bisherigen Angebot an iOS-Apps aus dem originalen Apple-Store. Dafür spart sich der Anwender im Gegenzug Abos in den einzelnen Apps. Die Anwendungen stehen dann jedoch nur auf iOS und iPadOS zur Verfügung.

Für Nutzer des ganzen Ökosystems listet MacPaw bereits ein größeres Abo: Wer auf iOS, den alternativen App-Marktplatz als auch auf macOS das App-Angebot nutzen möchte, bezahlt dann schon rund 16,95 Euro im Monat. Ein Jahresabo steht bei allen Abos zur Verfügung und reduziert den Preis um 10 Prozent.

PlattformZugangAppsGerätePreis (Monatlich)
iOS/iPadOSApps über App-Store &
alternativen App-Marktplatz
30+2 iOS-Geräte(11,29 Euro ?)
iOS/iPadOS + Mac240+4 iOS-Geräte + 4 Mac16,95 Euro
Nur App-Store240+4 iOS-Geräte + 1 Mac14,13 Euro
Mac240+1 Mac11,29 Euro

Einrichtung und erste Erfahrungen

Im Rahmen eines kostenlosen Testzugangs von 30 Tagen, den alle Nutzer auf der Warteliste erhalten sollen, konnte sich ComputerBase Setapp Mobile bereits näher anschauen. Die Installation erfolgte problemlos über eine Anleitung auf der Website. Zu beachten sind hier allerdings vier Punkte:

  • Der Aufenthalt muss in der EU sein, bei längeren Reisen kann der Zugriff auf den Marktplatz aufgrund von Apples Richtlinien verschwinden.
  • Das iPhone muss mit iOS 17.4 laufen.
  • Die Apple-ID muss in der EU registriert sein.
  • Ein Abo oder eine Nutzung des Testzeitraums ist notwendig.

Apple gestaltet Installation aufwendig

Sind diese Hürden überwunden, wird der Nutzer durch ein iOS-Popup daran erinnert, dass er der Website die Berechtigung erteilen muss, einen Download zu starten. Die Installation muss sodann in den Einstellungen noch zweimal bestätigt werden, denn den Prozess hat Apple aufgrund von angeblichen Sicherheitsbedenken recht aufwendig gestaltet. Der ganze Vorgang dauert aber dennoch nur wenige Minuten.

Schlichtheit zum Start

Ist der App-Marktplatz dann mal auf dem Home-Bildschirm, kann die Anmeldung in Setapp über die eigene Apple-ID, aber auch über andere Wege durchgeführt werden. Im Store angekommen, können Nutzer wie bereits gewohnt direkt Apps herunterladen. Mit Screenshots und kurzen Beschreibungen wird die Auswahl innerhalb von Setapp erleichtert. Der Aufbau ist dabei noch recht trivial: Eine Liste führt durch die bereitstehenden Apps, ein separater Reiter kann bereits installierte Apps herausfiltern. Daneben stehen eine Suchfunktion und ein Tab für die Ansicht des eigenen Accounts zur Verfügung.

Die Installation gelingt anschließend ebenfalls problemlos, wird allerdings erneut bei jedem Download von einem iOS-Popup verzögert. Dieses Popup erscheint bei jedem Download, wenn es nicht über „Einstellungen -> App-Installationen -> Setapp -> Installationsbestätigungen anzeigen“ deaktiviert wird. Im selben Menü können auch automatische Updates deaktiviert oder Setapp als Standard-App-Store eingestellt werden.

Apps wie aus dem originalen Store

Apps aus Setapp Mobile erscheinen dabei grundsätzlich genauso wie aus dem App-Store, bis auf eine Abo-Abfrage beim Start der App lässt sich von außen nicht feststellen, dass diese App gerade aus dem App-Store oder einem alternativen App-Marktplatz heruntergeladen wurde. In den System-Einstellungen ist die Herkunft der App jedoch immer hinterlegt. Ist eine App bereits über Setapp installiert, kann sie nicht noch mal über den App-Store von Apple installiert werden. iOS gibt dann eine Fehlermeldung aus, wie die Redaktion an der App „Mindr“ ausprobiert hat.

Die Redaktion hat sich mit Downie und ClearVPN zwei weitere Apps näher angeschaut. Mit Downie lassen sich YouTube-Videos herunterladen und lokal speichern sowie direkt zu einer Audio-Datei konvertieren. Mit ClearVPN kann man die eigene IP auf Systemebene verschleiern und dank eigener Streaming-VPN-Server auch das ausländische Angebot von Netflix, Amazon Prime, Disney+ oder weiteren Diensten abrufen.

Fazit

Wie schon beim Game Pass lohnt sich ein solches Abo pauschal dann, wenn viele Apps genutzt werden. Ob potenzielle Kunden aus dem App-Angebot einen Nutzen ziehen können, ist also sehr individuell und auch davon abhängig, ob bereits verwendete Apps im Abo enthalten sind oder die Auswahl generell ansprechend ist. Viele iOS-Apps sind mittlerweile auf ein Abomodell umgestiegen oder starten bereits damit, insofern können sich die möglichen monatlichen Kosten von 11,29 Euro schnell rechnen.

Aber vorerst ist die Auswahl mit 13 Apps noch begrenzt, für den möglichen monatlichen Preis ist das Aufgebot damit mager. Der Startschuss in die geschlossene Beta ist heute allerdings auch erst offiziell gefallen, bis Sommer sollen es 30 Apps werden und bis Ende 2024 wurden der Redaktion sogar über 100 verschiedene Apps in Aussicht gestellt – und das bisherige Angebot an iOS-Apps damit klar überboten. Wer möchte, kann sich auf eine Warteliste für die Beta setzen und als einer der Ersten den Abo-App-Store für begrenzte Zeit kostenlos ausprobieren.

Setapp Mobile bald auch für iPadOS

Die EU hatte vergangenes Jahr den DMA zuerst nur für das iPhone erklärt. Vor wenigen Wochen hat man dann auch das iPad dem DMA unterstellt – und das hat Folgen: Im Herbst wird Apple deshalb auch auf dem iPadOS alternative App-Marktplätze anbieten müssen. Wie MacPaw gegenüber ComputerBase bekannt gegeben hat, soll Setapp Mobile dann ebenfalls auf iPadOS angeboten werden. Bisher muss dort weiterhin der Umweg über den App-Store beschritten werden.

Weitere alternative App-Marktplätze für iOS

Setapp Mobile ist bereits der zweite öffentliche alternative App-Marktplatz neben dem AltStore. Letzterer verzichtet zwar auf ein Abomodell, verlangt jedoch 1,50 Euro als Gebühr im Jahr, um unter anderem die Gebühren an Apple begleichen zu können. Neben kleineren Anbietern planen dieses Jahr Epic Games und möglicherweise auch Microsoft eigene App-Marktplätze.

App-MarktplatzVerfügbarkeitBesonderheit
AltStoreÜber die WebsiteGibt es auch außerhalb der EU
kostet 1,50 Euro (+ USt.)
SetappÜber die WebsiteAbo erforderlich
mobiventionNicht verfügbarKein öffentlicher Zugang,
richtet sich an Unternehmen
Angekündigt
Epic Games StoreTBAFortnite (Mehr Infos)
Xbox Game StoreTBAUnklar, ob App-Marktplatz oder
andere Lösung (Mehr Infos)
  • Digital Markets Act: Epic Games Store samt Fortnite soll 2024 für iOS erscheinen
  • Android und iOS: Microsoft plant eigenen Game Store für Mobilgeräte
  • Digital Markets Act der EU: Apple ermöglicht alternative App-Marktplätze und Zahlungen

ComputerBase hat Informationen über Setapp und einen Testzugang zum iOS-Advanced-Abo von Setapp vorab erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf die Berichterstattung bestand nicht. Die einzige Vorgabe war der Veröffentlichungszeitpunkt.

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